Bild 1: Wasserzeichenerfassung
Bild 1: Wasserzeichenerfassung

Wasserzeichenerfassung

Gemäss IPH-Internationale Norm für die Erfassung von Papieren mit oder ohne Wasserzeichen, Version 2,0, 1997

Alle von uns erhobenen Daten werden in unser Restaurierungsprotokoll eingetragen.

1. Wir erfassen in der Regel Wasserzeichen wenn:
  • ein Buchblock teilweise oder ganz demontiert werden muss, das Wasserzeichen im Bogenfalz liegt und sonst im Buchblock nicht mehr vorkommt.
  • ein abgelöster Spiegel ein Wasserzeichen enthält, das im Buchblock nicht vorkommt.
  • Blätter unter dem Spiegel mit Wasserzeichen, falls sie für die Restaurierung abgelöst werden müssen.

Bemerkung: Die Nassbehandlung eines Papiers bei der Restaurierung verändert die Siebstruktur und das Wasserzeichen nicht in signifikanter Weise (Dehnung und Schrumpfung). Solche Papiere sind für die Papierhistoriker immer noch verwendbar. Die Veränderungen der Bogenmasse beträgt bei einer Nassbehandlung wenige Prozente, die Siebe selber unterliegen in ihrem Lebenszyklus Grössenveränderungen von bis 10% (Information vom Papierhistoriker Dr. Peter Tschudin).
Die nachfolgenden Abkürzungen (Nummern und Grossbuchstaben) sind in der IPH-Norm festgelegt. In unserem Atelier werden nur diejenigen Informationen erhoben, die nach der Restaurierung nicht mehr zugänglich sind.

Bild 2: 3.1.6 MESH messen der Höhe des Wz.
Bild 2: 3.1.6 MESH messen der Höhe des Wz.


2. Folgende Daten sollten mindestens erhoben werden:

3.0.4 SUBS Seitenzahl des Blattes an dem die Daten erhoben werden.

3.0.10 DIMH Höhe des Bogens in mm

3.0.11 DIMW Breite des Bogens in mm

Die Bogengrösse wird auch erfasst, wenn das Buch beschnitten ist.

3.0.7 FUNC Papierart (Sorte) entsprechend dem Verwendungszweck

  • art: Künstlerpapier
  • dec: Dekoriertes Papier*
  • dr: Zeichen-/Malpapier
  • graph: Graph. Papier
  • min: Schrenzpapier
  • oth: andere Sorten
  • pr: Druckpapier
  • sec: Sicherheitspapier
  • spec: Spezialpapier (Porträtwasserzeichen etc.)
  • st: Stempelpapier
  • wr: Schreibpapier
* Die IPH wird die Spezifikation einer gesonderten Datei für dekoriertes Papier separat veröffentlichen.

Bild 3: 3.1.7 MESW messen der Breite des Wz.
 Bild 3: 3.1.7 MESW messen der Breite des Wz.


3.0.29 GRAD Papiersorte (nach DIN 6730), oder – bei fernöstlichen oder arabischen Papieren
  • Spezialbezeichnung

3.0.31 MACH für die Produktion verwendeter Maschinentyp
  • CY Rundsiebmaschine
  • FO Langsiebmaschine
  • OT andere Typen

3.0.17 SIDE Lage der Siebseite bei der Aufnahme
  • SD Siebseite nach unten
  • SN Lage unentscheidbar
  • SU Siebseite nach oben

(Für Neuaufnahmen soll die Siebseite nach unten liegend gewählt werden)

3.1.6 MESH Originalhöhe des Wasserzeichens in mm (aufzunehmen mit rechtwinkliger Schiebleere parallel zur senkrechten Mittelachse des Wz.

3.1.6 MESH messen der Höhe des Wz.

Bild 4: Das Zählen der Anzahl Rippdrähte erfolgt am einfachsten am Bildschirm.
Bild 4: Das Zählen der Anzahl Rippdrähte erfolgt am einfachsten am Bildschirm.


3.1.7 MESW Originalbreite des Wasserzeichens in mm (aufzunehmen mit rechtwinkliger Schieblehre parallel zur senkrechten Mittelachse des Wasserzeichens).

3.1.7 MESW messen der Breite des Wz.

Bemerkungen zu 3.1.6 und 3.1.7:
Foto 1:1 im Durchlicht mit rechtwinkliger Schieblehre anfertigen (der Massstab ist hier auf den Fotos nicht erkennbar) falls eine Kontermarke vorhanden ist wird diese auch fotografiert. Einfacher ist es sich einen Winkel mit Millimetereintrag auf Folie zu drucken.

3.2.3 LLIN Rippzahl
Rippzahl im oder in der Nähe des Wasserzeichens zählen, falls die Schrift dies nicht zulässt wird an einer anderen Stelle gezählt); (Anzahl Rippen über 20mm; Durchschnitt aus drei Messungen, gemessen entlang der Kettlinie links vom Wasserzeichen oder – bei Papieren ohne Wasserzeichen – entlang einer inneren Kettlinie am unteren Rand, in der Mitte und am oberen Rand des Bogens, auch wenn beschnitten).

3.2.4. CHF1 Kettfelder
Breite der Kettfelder in mm (gemessen in der Mitte des Bogens von links nach rechts, begonnen mit dem Teilfeld zwischen Büttenrand und erster Kettlinie; jede Feldangabe durch Bindestrich getrennt, auch wenn beschnitten) z.B. 4-15-20-22-23-20-13-3.

update 19.7.10
▶ PDF Download: Protokoll Wasserzeichnen